Swimmingpool: der Klassiker unter den Badegewässern
Wer früher im eigenen Garten schwimmen wollte, der hatte nur die Möglichkeit, sich einen Swimmingpool bauen zu lassen.
Heute hat dieser Klassiker zwar kräftig Konkurrenz durch Schwimmteich und Naturpool, ist aber auch weiterhin gefragt, weiß Ralf Grothe aus Erfahrung. Der Gartengestalter aus Schwetzingen realisiert mit seinem Team regelmäßig Badegärten, und in nicht wenigen davon findet sich ein klassischer Swimmingpool.
„Der Vorteil eines klassischen Pools ist, dass man bei richtiger Handhabung sicher sein kann, dass sich keine Krankheitserreger oder auch Algen im Badewasser bilden“, verspricht der Experte. Diese Sicherheit entsteht durch den Einsatz chemischer Zusätze im Poolwasser – meist ist es neben Salzelektrolyse oder Aktivsauerstoff vor allem Chlor und ein pH-Wert-Regulator. Dieser Vorteil ist allerdings aus Sicht vieler Hobbyschwimmer gleichzeitig auch der größte Nachteil eines klassischen Pools, denn ihnen behagt das Baden in gechlortem Wasser nicht, manch einer verträgt es auch schlicht nicht. Rote Augen, eine gespannte Haut oder gar allergische Reaktionen können als Folge nach dem Bad auftreten.
Der typische Schwimmbadgeruch, den viele mit gechlortem Wasser assoziieren und als unangenehm empfinden, entsteht aber laut Experte nur dann, wenn die Dosierung des Chlors im Pool nicht stimmt. „Wir statten heute die meisten Anlagen direkt mit einer Mess- und Dosiereinheit aus. Das erleichtert die Poolpflege, verhindert eine Unter- oder eine Überdosierung und sorgt für eine gleichbleibend gute Wasserqualität“, beschreibt Grothe die technischen Möglichkeiten. Überhaupt empfiehlt er einen Pool als ausgesprochen pflegeleicht. Die tägliche Reinigung von Wänden und Boden übernimmt ein Poolroboter, lediglich alle ein bis zwei Wochen sollten Ecken und Treppen mit einer Bürste von Hand gesäubert werden, um zu verhindern, dass sich ein Biofilm bildet. „Natürlich muss auch der Sandfilter regelmäßig rückgespült werden, aber das geht schnell und einfach. Der Rückspülvorgang kann auf Wunsch sogar automatisiert werden.“ Alle zwei bis drei Jahre allerdings steht ein Wasserwechsel an. Der schlägt dann genauso wie der regelmäßige Nachschub an Chemikalien bei den Unterhaltskosten zu Buche und belastet die Ökobilanz. Wie die insgesamt ausfällt, hängt aber noch von ein paar weiteren Faktoren ab, zum Beispiel, wie intensiv man seinen Pool beheizt, beziehungsweise wie gut der Pool wärmegedämmt und mit welcher Abdeckung er ausgestattet ist. Auch hier weiß der Experte, welche Maßnahmen zu ergreifen sind, denn theoretisch kann man den Pool das ganze Jahr über nutzen. „In jedem Fall ist eine Abdeckung sinnvoll.“ Ideralerweise ist diese motorbetrieben und wird für die Nacht und wenn der Pool länger nicht genutzt wird, über das Becken gefahren. Dadurch verschmutzt das Wasser weniger und hält die Wärme auch länger. Trotz Ganzjahrestauglichkeit sind am Ende der Saison schließlich noch ein paar Handgriffe erforderlich, um den Pool winterfest zu machen.
Quelle: BAUPRAXISmagazin - Apr. 2016